Weikersheim

Blick aus den Weinbergen auf Weikersheim
Blick aus den Weinbergen auf Weikersheim

„Ein Gang durch das Taubertal ist ein Gang durch die deutsche Geschichte". Diese Feststellung des Autors und Historikers Friedrich Wilhelm Riehl wird in besonderer Weise den Besuchern von Weikersheim deutlich. Die vielen Sehenswürdigkeiten, wie z.B. Schloss und Dorfmuseum locken jährlich rund 150 000 Besucher nach Weikersheim.

Auf über 8000 Hektar Markungsfläche von Weikersheim und Teilorten leben ca. 7500 Einwohner. Derzeit werden rund 5000 Hektar landwirtschaftlich genutzt.

Das Erste Mal wurde Weikersheim 837 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erwähnt. Damals hieß es noch Wingartsheim.

1525 sammelten sich im Kloster Schäftersheim die „uffrührerischen Bauern" unter Florian Geyer, um gegen den Deutschen Orden in Mergentheim zu ziehen. Nachdem die mit der Schloss- und Ortsherrschaft Verhandlungen geführt und Einigung erzielt hatten, verschonten sie Weikersheim. Dieses Ereignis und viele weitere historische Begebenheiten werden jedes Jahr zur „Kärwe" dargestellt und verdeutlichen auch so die Verbindung von Stadt und Tradition. Mir scheint es nicht der Schlechteste Gedanke zu sein, das Erlebnis Weikersheim gleich mit einem Schoppen heimischen Weins zu beginnen, um hinter dem Glase jene Aufgeschlossenheit zu erwerben, die man braucht, um auch die leisesten Stimmen des Festes zu vernehmen, das hier gefeiert wird.

Um die Jahrtausendwende wird erwähnt, dass am Felsenkeller Weinberge mit Weißweintrauben angepflanzt sind. Die Grafen von Hohenlohe unterstützten den Weinbau, so dass dieser sich ausbreiten konnte und Stadt und Schloss prägte. 1560 holte Graf Wolfgang die ersten Rotweinreben an seinen Hof, durch die Vermehrung wurden sie in Weikersheim angebaut.

Graf Carl LudwigDie bestockten Rotweinflächen, die unter der Herrschaft Graf Carl-Ludwigs standen, wurden erstmals in einem Dekret des Hochstifts Weinzbergs, im Jahre 1726, unter dem Namen Tauberschwarz erwähnt. Zur damaligen Zeit bewirtschaften 100 Familien 645 Morgen Weinberg, das sind ca. 215 Hektar. Selbst der Geheimrat Johann Wolfgang von Goethe zu Weimar hat den Wein sehr geliebt und vielleicht kommt diese Liebe von seinen Ahnen Textor her, die aus der kleinen Residenz Weikersheim im Taubertal stammen.

1936 wurde die Weingärtnergenossenschaft Weikersheim gegründet. Da es nur wenig Wein gab, wurden Weinberge mit Tauberschwarz, die über 200 Jahre alt waren, gerodet und durch den ertragsreicheren Müller-Thurgau ersetzt. 1972 löste sich die WG Weikersheim auf und man schloss sich der WG Markelsheim an. Wegen seiner Frosthärte wurde 1986-87 der Tauberschwarz neu angepflanzt. Der Tauberschwarz entwickelte sich zu einer Rarität im Taubertal. Zu den alten Sorten wie Müller-Thurgau, Silvaner, Kerner, Bacchus und Schwarzriesling kam durch den Rotweinboom noch der Zweigelt hinzu.

Heute ist Weikersheim ein staatlich anerkannter Erholungsort mit florierendem Fremdenverkehr, dem traditionellen Weinbau, aber auch mit den infrastrukturellen Einrichtungen, die eine Stadt einfach braucht. Man sollte das Weinland der Tauber, das vor Weikersheim beginnt, nicht verlassen, ohne mehrmals von der sich bietenden Köstlichkeit des Tauberweins genossen zu haben.

Stadt Weikersheim

Schloss Weikersheim

Altstadt Weikersheim
Altstadt Weikersheim
Altstadt Weikersheim
Schloss Weikersheim mit Blick über den Garten
Schloss Weikersheim
Blick auf die Orangerie im Schlossgarten
Kunstausstellung im Schlossgarten